Donnerstag, 14. März 2013
Embalse de Mequinenza (Spanien) im März 2013
spanische Landschaft

Wir schreiben den 02.März 2013. Philipp, Jannik und ich sitzen gemeinsam in meiner Wohnung und warten. Eine gefühlte Ewigkeit später klingelt endlich mein Handy und der erlösende Anruf ertönt...

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Embalse de Mequinenza (Spanien) im März 2013
dicker Boddenhecht

Wir schreiben den 02.März 2013. Philipp, Jannik und ich sitzen gemeinsam in meiner Wohnung und warten. Eine gefühlte Ewigkeit später klingelt endlich mein Handy und der erlösende Anruf ertönt. Adrian ist endlich da. In einer halben Stunde ist das Auto gepackt. Voll gestopft bis oben hin, nichts geht mehr vor oder zurück. Ziel: Spanien, Ebrostausee, Caspe, Catfish-Camp-Caspe!

Die 17-stündige Fahrt im Auto durch die Nacht fühlt sich ziemlich beklemmend an. Doch gegen 14.30 Uhr erreichen wir unser Ziel. Bei wundervollen 15°C liegt der Ebrostausee in seiner vollen Pracht vor uns, annähernd spiegelglatt. Kurz eingekauft, das Appartement bezogen, die Boote klar gemacht und ab aufs Wasser. Uns bleibt eine Woche Zeit, den Räubern im Ebro auf den Zahn zu fühlen. Tägliche Touren mit unseren Booten flussauf und flussab bringen uns wundervolle Fische.

Philipp mit einem schönen Ebro Zander

Schöner Ebro Zander

Philipp und Adrian mit schönen Ebro Zandern

Auch das Wetter spielt mit und mit nur einem Regentag können wir die wärmende Sonne Spaniens genießen.

Ebro

Wir fischen nur vom Boot aus mit Gummifischen. Hierbei zeigt sich, dass jetzt im Frühjahr besonders die kleinen Smelt Shads und Battle Shads in Gelb- und Brauntönen Trumpf sind. 5-10 cm maximal. Wer größere Köder fischt fängt ungemein weniger.

Adrian mit Ebro Zander auf Smelt Shad



Räuberische Karpfen am Ebrostausee bevorzugen immer gelbe oder orange Töne, selten braun...




Leider war die Woche viel zu schnell vorbei. Und wir sind uns am Ende alle einig. Wir kommen wieder. Dann aber im Herbst wenn die Beißphasen stabiler sind und sich die Räuber vor dem beginnenden Winter die Bäuche voll schlagen.


It's a passion and a lifestyle.

Thomas Brandsch im März 2013.

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Dienstag, 14. Februar 2012
Winter-Waller am Ebrostausee
Ebro Waller

Ende Januar bis Anfang Februar war ich zu Gast im Welscamp bei Andree's Angelreisen. Das Wallercamp befindet sich am unteren Ende des Embalse de Riba Roja und ist mit seinen Appartments, Blockhäusern und einem dazugehörigen Campingplatz direkt am See gelegen, nur wenige Meter zu Fuß vom Wasser entfernt.
Mein Ziel dieser Reise bestand darin, einen ordentlichen Winter-Waller auf die Matte zu legen, natürlich sollte mein PB von 220cm entthront werden. Des Weiteren wollte ich ein wenig Spinnfischen.
Über Nacht machte ich mich dieses Mal alleine auf die 1200 km lange Reise und kam gegen halb 10 morgens im Camp an. Dort wurde ich sehr freundlich von Guide Manfred begrüßt. Nach einer sehr ausführlichen Einweisung in mein Appartment, des Bootes inklusive einer Bootsrundfahrt, bei der er mir ein paar gute Angelstellen zeigte, konnte ich es kaum erwarten, bei angenehmen 17°C mein Boot zu beladen. Das Thermometer meines Echolotes zeigte eine Wassertemperatur von 8°C, beste Aussichten für einen Winterwels...

Da es bereits Nachmittag war und ich nicht viel Zeit verlieren wollte, suchte ich mir die erst beste Steilwand aus und jiggte am Eingang der Bucht die steile Uferböschung hinab. Bereits beim 2. Wurf konnte ich einen 70er Zander landen und nur wenige Würfe später einen etwa 110er Waller, beide durften ohne Foto wieder schwimmen, da mein Boot einfach zu voll war und ich alleine keine Möglichkeit und Zeit fand.
Für die Nacht suchte ich mir, wie sich später herausstellte, eher durch Zufall meinen absoluten Hotspot heraus. Es war ein Platz auf dem max. 1 Person Platz fand, steil, eng aber wunderschön im Windschatten gelegen und morgens direkt von der aufgehenden Sonne erwärmt. Daher rechnete ich mir sehr gute Chancen aus, zumal wenig Leute diesen Spot befischen.
Nun denn, ich wills kurz machen. Ich glaube ich befischte diesen Platz in 2 Wochen insgesamt 5 Nächte lang, mit Pausen. Normalerweise wechsle ich sehr oft, fast täglich meine ausgesuchten Wallerspots aber dieser war einfach zu gut. Hier fing ich gleich in der ersten nach einen waren Winterkracher von 235cm.

Ebro Winter-Waller

Der Drill in den frühen Morgenstunden vom Boot aus alleine war für meinen Rücken sehr schmerzhaft. Der Wels zog mich etwa 500-600 m über den See, Wind peitschte mir ins Gesicht, es war neblig und die Gischt durchnässte mich bis auf die Unterhose. Aber am Ende war ich erfolgreicher Sieger und konnte dieses prächtige Waller-Männchen erfolgreich landen. Guide Manfred war für die Fotos zuständig und machte seinen Job die ganzen 2 Wochen über bestens! Vielen Dank dafür!

Winter Waller am Ebro


In den weiteren Nächten konnte ich noch einige schöne Fische fangen, unter anderem dieses unglaublich fette Weibchen.

Waller am Ebrostausee

Ebro Waller am Ebro in Spanien

Spanien-Waller

Leider ist das Angeln im Winter auf Waller sehr Wetter abhängig und auch in Spanien kann man nicht immer mit Sonne und Plus-Graden rechnen. Nach etwa 5 Tagen verschlechterte sich das Wetter zunehmend. Nun kann ich aber auch voller Stolz berichten, einen Schneefall erlebt zu haben, wie er eigentlich nur im Hochgebirge Mitteleuropas vorkommt. Dazu Eiszapfen und ein gefrorenes Boot, sowie einen Temperatursturz von frühsommerlichen 17°C auf Werte bis -8°C. Eigentlich finde ich das nicht schlimm, aber wenn einem zusätzlich noch 10 Tage lang ein eisiger Wind mit 4-6 bft um die Ohren weht, dazu Meter hohe Wellen und eine schier unendlich lang anhaltende Beisflaute, dann verliert denke ich jeder das Vertrauen und am Ende auch die Lust am Angeln. Somit zog ich mich die letzten 2 Tage in mein Appartment zurück und erkundete Tagsüber die Gegend und das Städtchen Flix sowie den dazugehörigen Angelladen :-))

Insgesamt ist das Camp von Andree's Angelreisen am Stausee sehr zu empfehlen. Es mangelt einem an Nichts, es ist sehr gepflegt, sehr guter Service, jedes Haus bietet einen einzigartigen Blick auf den Stausee und der Fischreichtum kennt fast keine Grenzen. Wer zur richtigen Zeit kommt, kann Schwarzbarsche in großartigen Mengen und Größen fangen, Zander, Rekord-Waller, Karpfen und und und...

Da ich alleine unterwegs war und man beim Angeln im Winter auf Waller vor sehr große Herausforderungen gestellt wird, kann ich eigentlich mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ich fing einige schöne Waller, hatte leider nur 4 wunderschöne Winter-Frühsommer-Tage, aber ich habe, da ich der einzige Gast war einen umfangreichen Service genossen, das Gebiet ausgiebig erkundet und werde beim nächsten Mal definitiv ordentlich abräumen...dann aber mindestens in einem 2er Team und etwas später im Jahr!

Einige Impressionen möchte ich euch dennoch nicht vorenthalten:

Ebro Wels

Embalse de Riba Roja

Stausee Spanien

Waller Catch&Release

Sonnenuntergang am Embalse de Riba Roja in Spanien bei Andree's Angelreisen

Tigth Lines


Thomas Brandsch im Februar 2012

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Dienstag, 27. Dezember 2011
Ebro-Tour im Nov. 2011
dicker Barsch am Ebro

Ende November war ich wieder mit 2 Angelkollegen am rio Ebro in Spanien. Wir waren erneut zu Besuch im Catfish Camp Caspe auf der Jagd nach den Zandern, Barschen und Wallern des mächtigen rio Ebros.

Vor der Abreise hätten die Wetteraussichten nicht besser sein können. Bis zu 18 °C und Sonnenschein waren voraus gesagt. Das bedeutete zum einen dem miesen nass-kalten Regenwetter Deutschlands zu entfliehen, andererseits wussten wir, dass die Fische auf Grund der langsam fallenden, aber noch beständigen Wassertemperaturen im Ebro sich gerade auf den Winter vorbereiten würden. Dies bedeutet normalerweise wahre Fressorgien...

Was wir nicht wussten, war, dass die Spanier dieses Jahr im Kraftwerk zwischen den beiden Stauseen etwas mehr Energie erzeugten als sonst und somit schlappe 15 m weniger Wasser im oberen Stausee waren, als es zu dieser Zeit üblich ist.
Dies bedeutete für uns neue Angelstellen zu suchen. Alte Kanten und Berge lagen trocken oder es war einfach zu flach.
Leider hielt sich der Hochnebel bis auf einen einzigen Tag über dem rio Ebro, so dass wir zwar sehr gute Fische fingen, doch ein paar wärmende Sonnenstrahlen geben neue Kraft und Ausdauer, die wir gut gebraucht hätten.

Mit Glück fanden wir einen wahren Barsch-Hotspot in einer größeren Bucht, die eine große Anzahl an versunkenen Bäumen aufwies. Hier konnten wir über mehrere Tage hinweg für kurze Zeit richtige Barsch-Fressorgien erleben und fingen zu dritt innerhalb etwa 45 Minuten 20-30 Barsche bis zu 45 cm. An Fotos war hier nicht zu denken, da keiner von uns die Zeit und Ruhe fand die Kamera zu bedienen, einfach unglaublich. Mit der Zeit war der Spot aber ziemlich abgeangelt, so dass wir dennoch einige schöne Barsche ablichten konnten.

47er Barsch am Ebro

48er Barsch am Ebro

fetter 47er

Mit den Zandern lief es nicht so gut, wie gewohnt, dennoch konnten wir durchaus schöne Exemplare bis 82 cm fangen.

70er Zander am Ebro


Wie immer gelang mir auch der Fang einiger dicker Schuppenkarpfen, die einen Kampf auf Biegen und Brechen am leichten Spinngerät liefern.

dicker Ebro-Schuppi

fetter Ebrokarpfen


Trotz der widrigen Bedingungen und des miesen Wetters konnten wir eine unglaubliche Anzahl an dicken Barschen fangen. Ich fing mehrere 47er und einen fetten 48er Barsch sowie viele "kleinere" über 40 cm. Mit den Zandern lief es nicht so gut, wie gewohnt, dennoch fingen wir ziemlich gut. Während 3 Walleransitzen fingen wir 2 Fische über 2m und mehrere zwischen 120cm und 185cm.
Im Catfish Camp Caspe wurden wir, wie immer sehr freundlich empfangen und seit dem Umzug Anfang diesen Jahres präsentiert sich das Camp als meiner Meinung nach sehr modernes Angelcamp am oberen Stausee mit neuen, modernen Appartments in sehr schöner Lage mit Blick auf den Ebro und in einem Top Revier.

Ich denke, es wird mich schon bald wieder an denen magischen rio Ebro ziehen. Doch dann auf der Jagd nach dem Monsterwaller...

Bis dahin tight lines

Thomas

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Donnerstag, 27. Januar 2011
POLLITO fängt Zitterrochen
Zitterrochen

Vor ein paar Tagen war ich bei extremen Wind und Wellengang bis annähernd 2m, welcher das sonst kristallklare Wasser zu einer braunen Suppe aufwirbelte für etwa 1 Stunde Spinnfischen.
Große Hoffnungen hatte ich selbstverständlich bei diesem miesem Wetter nicht. Dennoch versuchte ich, leider vergebens einen Wolfsbarsch zu überlisten.

Als ich schließlich meinen weiß/rosa gefärbten POLLITO zum letzten Mal auswarf und auf Grund absinken lies und anjiggte, hatte ich das Gefühl einen Mega-Algenteppich, gehakt zu haben. Auch schien der Fight eher einer mit Wasser vollgefüllten Ikeatüte zu gleichen... kein Wunder dachte ich, da nach solch einem Sturm so manches seltsame Strandgut auf zu finden ist.
Plötzlich hatte ich jedoch das Gefühl, dumpfe Schläge an meiner Rute zu spüren. Mir war sofort klar, dass es sich auf jeden Fall um einen Fisch handeln musste. Etwas verdutzt war ich dann doch, als dieser maroni-braun gefärbte Zitterrochen, der Familie Torpedinoidei an die Oberfläche kam.

Zitterrochen auf Bucktail

Zitterrochen im Drill

Der etwa 2-3 Kilo schwere elektrische Rochen (echter Zitterrochen), erkennbar an den beiden Flossen am Schwanzstiel kann elektrische Schläge von bis zu 220 Volt aussenden. Diese verwendet er um seine Beute zu lähmen oder gleich zu töten. Bei Menschen verursacht ein solcher elektrischer Schlag starke, reversible Schmerzen.

Da ich zum Fangzeitpunkt keine Ahnung hatte, um was für eine Art Rochen es sich handelt, habe ich diesen glücklicherweise nicht mit meinen Händen angefasst, sondern nach dem kurzen Fotoshooting wieder released.

Zitterrochen auf Pollito


Ich bin gespannt, was ich noch so alles auf meine POLLITOS fangen werde...

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Thomas

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Mittwoch, 19. Januar 2011
Wolfsbarsche im Mittelmeer
dicker Wolfsbarsch

Am Wochenende fand ich wieder ein wenig Zeit, um mich dem Spinnfischen in der Nähe von Alicante zu widmen. Das Ziel war eine sehr lange Mole, die weit ins Meer hinausragt.
Beim ersten Anblick gefiel mir dieser nicht enden wollende "Steinhaufen" eigentlich ziemlich gut. Leider wurde die Vorfreude schnell getrübt, da sich bereits vor mir unzählige Spanier zum allseits beliebten Würmerbaden eingefunden hatten und mir somit nur ein Platz an der Außenmole blieb. Dieser entsprach aber nicht wirklich meinen Vorstellungen eines optimalen Angelspots, da hier die Fische allen falls vorbei ziehen aber sich nicht regelmäßig zur Nahrungsaufnahme sammeln und somit kein konstanter Fischpool vorzufinden ist.
Somit machte ich mich auf die Suche nach einem neuen, besserem Angelplatz.
Bereits im Sommer hatte ich von einem Flusseinlauf gehört, der nicht weit weg liegen sollte. Damals schreckte mich aber die Nachricht ab, dass dieser Fluss durch Abwasser ziemlich verschmutzt wäre. Da er jedoch auf meinem Heimweg lag, wollte ich wenigstens vorbeifahren und mir alles hautnah anschauen...
Mit der Hilfe einiger auskunftsfreundlicher Passanten erreichte ich schließlich den Fluss. Es war ein typischer, spanischer Kanal, trüb, mit Schilf bewachsen, zu meiner Freude recht sauber ohne irgendeinen Geruch nach Abwasser, voller Meeräschen und Karauschen. Das gefiel mir eigentlich sehr gut, denn Meeräschen bedeuten Nahrung für Räuber...

An der Mündung angekommen empfing mich das gleiche Bild, wie bereits zuvor an der Mole. Unzählige Wurmbadner hatten sich eingefunden um den hier aufsteigenden Fischen den Appetit zu verderben. Zu meiner Überraschung war jedoch die Spitze einer kleinen Steinpackung, welche den äußersten, zu Fuß zu erreichenden Punkt am Ufer der Mündung darstellte unbesetzt. Somit ergriff ich meine Chance und positioniert mich strategisch sehr günstig, wie sich später herausstellte. Der Mündungsbereich war voller Fisch, überall sprangen Meeräschen aus dem Wasser und ab und zu konnte man sogar räuberische Aktivitäten an der Wasseroberfläche ausmachen. Obwohl es bereits 11 Uhr Mittags war, versuchte ich mein Glück. Mit meinen selbst hergestellten "POLLITOS"

Bucktail

fischte ich konsequent den Mündungsbereich ab. Ein kleineres Immitat in weiß/rosa brachte schließlich den Durchbruch. Ein deutlicher "Tock" in der Absinkphase signalisierte den ersten Biss und nach kurzem, aber erfreulichem Fight konnte ich schließlich meinen persönlichen spanischen Rekordwolfsbarsch erfolgreich landen. Mit etwa 1,8 kg ein stattliches Exemplar, obwohl an dieser Stelle bereits Lubinas (zu deutsch: "Wolfsbarsch") bis 7 kg gefangen wurden.

dicker Wolfsbarsch

Insgesamt konnte ich an dieser Stelle 4 wunderschöne, wohl genährte Wolfsbarsche landen. Jeder dieser Mittelmeerstachelritter bis auf einen meiner "POLLITOS".

Bucktails


Weitere Wolfsbarsche des Tages:

Wolfsbarsch auf Bucktail

schöner Wolfsbarsch auf Bucktail

Auch an diesem Tag zeigte sich wieder ein Mal, wie erfolgreich die "POLLITOS" sein können, wenn man sie richtig präsentieren kann, die optimale Farbe findet und die Größe an die zur Zeit vorhandenen Futterfische oder Krebse anpasst!

Diesen Platz werde ich jetzt bestimmt des Öfteren besuchen...


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Thomas

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Mittwoch, 29. Dezember 2010
"POLLITOS" - der Schlüssel zum Erfolg
Es war irgendwann im Oktober, als ich eines Morgens auf meinem Hotspot während des Spinnfischens einen einheimischen Angler traf. Zunächst begutachteten wir uns gegenseitig leicht argwöhnisch und nach einem freundlichen "Hola, qué tal?" widmeten wir uns wieder unserem Hobby, jedoch nicht ohne uns gegenseitig auszuspionieren.
Dieser Spanier fischte ausschließlich mit Bucktails, die er, wie sich später herausstellte, alle selber herstellte.

Palometa mit Bucktail im Drill

Dies machte mich natürlich neugierig, da ich mit diesen Kunstködern noch nie gefischt hatte. Allerdings kannte ich sie aus verschiedenen Angelfilmen, wodurch mir ihre Fängigkeit bekannt war.
Da die Beißlust der Fische an jenem Tage eh nicht großartig war, kam ich mit dem Spanier ins Gespräch. Natürlich frug ich ihn auch nach seinen Ködern und ohne zu zögern gab er mir 2 seiner Bucktails zum ausprobieren.
Natürlich hatte ich ihn bereits zu Beginn nach meinem Eintreffen an den Angelplatz ausgiebig beobachtet und seinen Führungsstil versuchte ich nun nachzuahmen. Eigentlich war dieser nicht sonderlich verschieden zu unserem einheimischen Jiggen, allerdings ohne Grundkontakt - eigentlich ein Jiggen in verschiedenen Wasserschichten, mal schneller, mal langsamer. Bereits nach wenigen Würfen hatte ich einige "Nachläufer", wenn auch an diesem Tage kein Fisch mehr beißen wollte. Da ich unbedingt noch mehr erfahren wollte über diese Köder, sowie über verschiedene Angelplätze in der Nähe von Alicante und nicht immer alleine mein Glück versuchen wollte, verabredete ich mich mit ihm für das nächste Wochenende.

Palometa mit Bucktail

Nun sind schon viele Wochen seit dem vergangen und ich fische hier am Meer ausschließlich mit diesen, wie ich sie nenne POLLITOS (zu deutsch: Küken).

Palometa und Bucktail

Meiner Meinung nach, gibt es fast nichts besseres, um den Fischen hier sowohl im Sommer, als auch im Winter nach zustellen, wenn man Spinnfischen möchte. Auch habe ich bis jetzt noch keinen so effektiven Köder gefunden.

schöner Wolfsbarsch

Weder Wobbler noch Gummifische, auch keine Hightech-Japanköder sind so gut, wie diese POLLITOS.
Aus diesem Grund habe ich mich vor etwa 3 Wochen entschlossen, diese selber herzustellen, da sie käuflich kaum zu erwerben sind. Und wenn doch, dann zu einem Preis, der sich gewaschen hat! Der Vorteil ist, dass ich jede beliebige Farbkombination selber herstellen kann. Jedes beliebige Gewicht mit jeder Hakengröße kombinieren kann und mir ein am Felsen hängen gebliebener POLLITO nicht ganz so arge Schmerzen bereitet, als wäre er gekauft.
Die letzten 2 Tage war ich nun endlich mit meinen eigenen POLLITOS unterwegs

verschiedene Bucktails

und konnte sie auch gleich einweihen. Mit einem mittelmäßigen Wolfsbarsch

kleiner Wolfsbarsch

und 3 kleineren Palometas.

Palometa im Drill

Kein schlechtes Ergebnis für diese kühlen Temperaturen hier um die 15°C :-))))))) und das Ende Dezember...

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Thomas

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Freitag, 24. Dezember 2010
Spinnfischen in Alicante
Da ich mich für 8 Monate in Alicante befinde, hatte ich natürlich auch viel Zeit, meinem Hobby nachzugehen. Das Angeln hier am Meer ist ein richtiger Volkssport und im Sommer gibt es eigentlich keinen Felsen oder beangelbaren Strandabschnitt, der nicht annähernd dauerhaft von einem Angler besetzt ist. Da die Spanier sowieso große Fischesser sind, kann man sich ausmalen, wie schwer es ist, hier einen vernünftigen Fisch zu fangen.

spanischer Steinfisch

Nach anfänglichen, großen Schwierigkeiten, bin ich dennoch erfolgreich gewesesn, auch wenn doch zu Beginn unzählige Schneidertage zu Buche standen. Meine anfänglichen Probleme lagen beispielsweise darin, einen guten Angelspot zu finden, zu wissen, welche Fische es überhaupt zu fangen gibt und vor allem mit welchen Ködern und zu welcher Zeit. Leider ist das Wasser am Ufer hier in und um Alicante meist sehr flach, so dass die Fische im Sommer weit draußen stehen und nur nachts rankommen. Im Winter dagegen gibt es keine Touristen, Badegäste und Motorboote, wie im Sommer, so dass die Fische zu fast jeder Zeit sehr dicht am Ufer stehen. Dennoch konnte ich sowohl im Sommer als auch im Winter gute Erfolge erzielen.


Ein kleiner Amberjack gefangen mit Lucky Craft Pointer.

Amberjack in Alicante

Nach vielen Versuchen konnte ich einige schöne Wolfsbarsche fangen. Der Schlüssel lag einfach nur daran, die richtige Jahreszeit zu finden.

cooler Wolfsbarsch

schöner Wolfsbarsch

Wolfsbarsch im Drill

starker Wolfsbarsch in Alicante

Wolfsbarsch bei Nacht



Zu dem konnte ich noch einige weitere Fischarten fangen, wie Palometas (Gabelmakrelen),

Palometa im Hafen in Alicante


Barscharten

kleiner Riffbarsch in Alicante


und mehrere Dentónes (Zahnbrassen).

Zahnbrassen im Drill

schön gefärbte Zahnbrasse


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Thomas

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Freitag, 3. Dezember 2010
November-Ebro-Tour
schöner Ebro Zander


Am 24. November startete ich eine 3-tägige Spinnfischtour mit meinem Vater an den rio Ebro, der mich hier in Spanien besuchen kam. Nach dem ich ihn gegen Mittag vom Flughafen abgeholt hatte, ging es wenig später mit dem Auto los. Während der Fahrt fachsimpelten wir über die verschiedensten Angeltechniken und Köder, die zum Einsatz kommen sollten, wodurch die 5-stündige Autofahrt von Alicante nach Caspe wie im Fluge verging. Wir erreichten unser Ziel, das Cat-Fish-Camp Caspe gegen 21 Uhr. Hier oben waren die Temperaturen im Vergleich zum mediterranen Klima in Alicante deutlich erfrischender. Dennoch hatten wir morgens in unserem Blockhaus erfreuliche 5°C! :-)

Temperatur am Ebro im November


Nach einem reichhaltigen Frühstück wurden wir vom Chef (Gert van Schaik) des Camps zu unserem Boot geführt und eingewiesen, so dass wir schlussendlich erst gegen 10 Uhr am Wasser waren.
Als wir den natürlichen "Heimathafen" verließen und langsam mit dem Boot die Bucht herausfuhren, empfing uns der rio Ebro in seiner vollen Pracht. Die Sonne strahlte kräftig vom Himmel, kein Windhauch war zu spüren, es herrschte eine erholsame und einsame Stille zugleich.
Der 1. Angeltag erwies sich als äußerst ergiebig. Da wir noch kein Echolot zur Verfügung hatten, fischten wir konsequent die steil abfallenden Hänge und Steinschüttungen mit Gummifischen jeglicher Art ab. Da das Wasser ziemlich trüb war, kamen hauptsächlich druckvoll agierende Gummifische in leuchtenden oder fluoreszierenden Farben zum Einsatz. Insgesamt fingen wir an diesem Tag zu zweit etwas mehr als 30 Zander.

stattlicher Ebro Zander

großer Ebro Zander

Gegen Abend bekam ich einen eher unscheinbaren Biss, der sofort quittiert wurde. Meine anfänglichen Hoffnungen auf einen Riesenzander wurden nach den ersten, kräftigen und langen Fluchten meines Gegners schnell zerstört. Als der Fisch schließlich in der Nähe des Bootes die Oberfläche durchbrach, wurden meine Vermutungen bestätigt. Ein unglaublich fetter Karpfen hatte sich meinen Gummifisch volley inhaliert und tobte nun an meinem Zandertackle.

Rückblick: Bereits Ende März diesen Jahres waren mein Vater und ich am Ebro und hatten damals an nur einem Tag 5 Schuppenkarpfen beim Zanderangeln gefangen. Somit war dies weniger eine Überraschung für mich. Viel mehr war ich doch ob der Größe des Fisches beeindruckt.

Mit einer Länge von 96cm und einen geschätzten Gewicht von etwas über 20kg war und ist dieser Schuppenkarpfen mein persönlicher Rekord...

riesiger Ebro Karpfen

Da es bereits dämmrig geworden war, begaben wir uns nach dem Fotoshooting direkt auf den Rückweg. Beim Einfahren in die Bucht steuerten wir an einer Insel vorbei und mir kamen Gerts Worte in den Sinn, der meinte, dass es sich an dieser Stelle immer lohne. Kurzerhand stoppten wir im Dunkeln und ließen unsere Köder die Steilwand der Insel herab gleiten. Ein "Doppeltock" war die Folge und 2 schöne Glasaugen konnten nach kurzem Drill wieder in ihr Element released werden. Danach war der erste Angeltag beendet.

Leider kam in der Nacht heftigster Wind auf, wodurch der 2. Angeltage buchstäblich vom Winde verweht war. Da ein normales Jiggen auf Grund der äußerst starken Drift nicht möglich war, entschieden wir uns, in den wenigen windstillen Bereichen zum Vertikalangeln. In Mitten einer tiefen Rinne einer Bucht bekam ich auf meinen vertikal geführten FinS einen brachialen Biss. Nach dem Anschlag nahm der Fisch sofort Schnur von der Rolle. Meine kleine Pulse biegte sich äußerst bedrohlich. Keine Frage, es war ein stattlicher Wels. Da der Fisch einfach nicht vom Grund zu lösen war ohne einen Rutenbruch herauszufordern, versuchte ich vergeblich den Wels wie einen Hänger langsam zu heben. Dies ging eine Weile gut, jedoch hatte ich keine reelle Chance, da der Waller sofort wieder den Grund aufsuchte. Bei irgendeiner seiner unzähligen kräftigen Fluchten hatte sich schließlich der Snap aufgebogen, ... that's fishing!
Da wir das Vertikalangeln jedoch als äußerst langweilig empfinden, haben wir zwischendurch immer mal wieder die Gufipeitsche geschwungen. Dieser schöne 40iger Barsch meines Vaters war das Ergebnis...

schöner Barsch


Glücklicherweise legte sich der Wind in der folgenden Nacht, so dass die morgendlichen Temperaturen auf Grund des klaren Himmels bis auf -4°C sanken. Zudem hatten wir mit gefrorenen Autoscheiben und einem spiegelglatten, vereisten Boot zu kämpfen. Bei Morgengrauen verließen wir zum letzten Mal die Bucht und steuerten bei Windstille und leichtem Nebel auf die weite, windstille Wasserfläche des Ebros hinaus. Da wir nicht die gleichen Angelstellen abfischen wollten, wie die ersten beiden Tage(da die Fische in diesen Gebieten bereits vor gewarnt sind und bedeutend schlechter beißen) entschieden wir uns für flach abfallende Kiesbänke. Diese Entscheidung stellte sich als goldrichtig heraus, da wir in kurzer Zeit mehrere Zander fangen konnten.

schöner Ebro-Zander

Des weiteren konnte ich hier meinen Barsch-PB gleich 2 mal von 42,5cm auf 45cm

Barsch im Drill

schöner November-Barsch am Ebro

und schlussendlich auf magische 46cm verbessern!

Monsterbarsch

Im Vergleich zu den Zandern sind die Barsche wahre Kampfmaschinen und bestechen durch ihr prachtvoll gefärbtes Schuppenkleid.

stattlicher Barsch

Gegen Abend entdeckten wir durch Zufall einen Unterwasserberg, der sich als wahrer Hotspot herausstellte. Hier konnten wir mehrere Zander sowie einen weiteren Riesenkarpfen von 93cm landen.

schöner Ebro Karpfen

Da wir noch eine 5-stündige Heimreise vor uns hatten, beendeten wir unseren 3. und letzten Angeltag bereits um 16 Uhr Nachmittags.

Insgesamt konnten wir in 3 Angeltagen weit über 70 Zander, 5 Barsche(40,42,44,45,46cm), 3 fette Karpfen und 1 Wels landen.

kleiner Ebro Waller

Das Wetter war bis auf einen Tag herrlich mit noch immer kräftig strahlender Sonne. Die Natur ist wie immer wunderschön zu dieser Zeit und obwohl wir von Donnerstag bis einschließlich Samstag fischten, hatten wir den gesamten Ebroabschnitt im Bereich des Camps für uns alleine und konnten ohne lärmende Bassboote im Hintergrund die Stille und Einsamkeit des Ebrotals genießen.

dicker Ebro Zander

Wer sich noch ein Mal entschließen sollte den Winter hinter sich zu lassen und wie wir, Ende November noch bei 15°C Zander und Barsche fangen möchte, der findet nicht nur beißwillige Fische vor, sondern auch eine atemberaubende Natur und Stille, die die Alltagssorgen vergessen lässt.
Kleiner Tipp: Die Blockhütten im Camp sind nicht sehr gut isoliert, so dass der einzige Vorteil darin besteht, dass man ein Dach über dem Kopf hat und bei eventuellem Regen oder Schnee vor Nässe geschützt ist... :-)

Tight lines

Thomas

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